Katzen im Haushalt reagieren auf viele Duft- und Schadstoffe mit gesundheitlichen Beschwerden. Manche Mittel zur Schädlingsbekämpfung können sogar zu ihrem Tod führen. Besser eignen sich natürliche Alternativen, um Schädlinge rasch und gründlich wegzubekommen.
Das Wichtigste in Kürze
Katzen können im Vergleich zu Hunden Insektengifte kaum abbauen. Sie nehmen Partikel von Schädlingsbekämpfungsmitteln über die Pfoten oder das Fell auf und können davon schwer erkranken oder sogar sterben. Gut wirksam sind Nützlinge gegen Haushaltsschädlinge oder mechanische Bekämpfungsmaßnahmen. Am besten wird einem Befall durch aufmerksame Haushaltsführung und katzenfreundliche Raumhygiene vorgebeugt.
Vor der Schädlingsbekämpfung zwischen Schädlingen und Lästlingen unterscheiden
Manche unerwünschten Krabbeltiere im Katzenhaushalt übertragen weder Krankheiten noch schaden sie Lebensmitteln oder Textilien. Silberfische sind ein solch harmloses und nur manchmal störendes Beispiel. Dagegen sind Trauermücken oder die Weiße Fliege für Zimmerpflanzen eine echte Gefahr.
Schädlinge dagegen befallen Lebensmittelvorräte, zerstören Bausubstanz oder wüten in den alten Kleidern im Kleiderschrank oder der Truhe. Bettwanzen, Menschenflöhe oder Hausstaubmilben machen Menschen krank. Sie können mit natürlichen und verträglichen Maßnahmen früh beseitigt werden.
Keine Schädlingsbekämpfungsmittel ohne genaues Studium des Kleingedruckten verwenden
Chemische Bekämpfungsmaßnahmen darf nur der Kammerjäger durchführen. Er wird von selbst anordnen, dass Mensch und Katze für eine bestimmte Zeitdauer die eingenebelten, beklebten oder mit Ködern ausgestatteten Innenräume meiden müssen. Natürliche Bekämpfungsprodukte täuschen häufig mit dem Versprechen »rein pflanzlich« oder »reines Naturprodukt«. Im Kleingedruckten sind erst die möglichen Risiken für die menschliche und tierische Gesundheit aufgelistet, falls überhaupt.
Problematisch für Katzen ist das Ablecken ihres Fells. Sie nehmen dadurch viel mehr von versprühten Insektiziden oder anderen nebligen Produkten auf. Zudem ist das Abbau-Enzym Glukuronyltransferase bei ihnen kaum aktiv. Vorsichtshalber sollten alle Haustierhalter in Innenräumen Alternativen wählen, am besten Fressfeinde oder mechanische Bekämpfungsmaßnahmen.
Besonders giftige Schädlingsbekämpfungsmittel
Phermetrin ist ein Insektizid, ebenso wie Pyrethoide und Pyrethrine. Fertige Sprays werden als natürlicher Herkunft angeboten. Tatsächlich wird der Chrysanthemenextrakt in unterschiedlichen Stärken und Teilwirkstoffen medizinisch verwendet. In der Landwirtschaft bekämpfen Anwender damit Pflanzenschädlinge und Insekten. Katzen allerdings reagieren darauf äußerst sensibel.
Verbraucherschützer raten dringend vom Kauf solcher Schädlingsbekämpfungsmittel durch Laien ab. Denn nicht nur für Katzen kann die Anwendung tödlich sein. Es gibt immer wieder Vergiftungsfälle, in denen die Menschen im Haushalt selbst mit Beschwerden im Krankenhaus landen. Allerdings ist eine Katze viel empfindlicher schon für kleine und kleinste Mengen als etwa ein anderes Haustier wie der Hund.
Natürliche Alternativen zur Schädlingsbekämpfung im Katzenhaushalt
Schlupfwespen sind für Menschen und Katzen ungefährlich, gegen Motten allerdings äußerst effektiv (Quelle: motten-weg.de). Es gibt sie auf Blättern zu kaufen, die einfach in den Kleider- oder Vorratsschrank gelegt werden. Vier Kärtchen in zehn Wochen genügen, um selbst starken Mottenbefall zu beseitigen. Die Schlupfwespen stechen nach dem Schlüpfen nicht, übertragen keine Krankheiten und verschwinden nach zehn Tagen Lebensdauer von selbst wieder.
Marienkäferlarven sind ganz verrückt nach Blattläusen. Es gibt sie in Papiertütchen zu kaufen, einschließlich Anwendungsbeschreibung. Sind ausreichend Blattläuse gefressen, verschwinden auch die Larven oder werden zu Marienkäfern, die einfach aus dem Fenster entlassen werden. Da dieser Nützling keine Gifte absondert, schadet er Katzen selbst beim Direktkontakt nicht.
Pheromonfallen gegen Ameisen können im Katzenhaushalt verwendet werden, sollten allerdings gut außer Reichweite stehen. Ansonsten könnte durch den Spieltrieb der Stubentiger ein Teil des Präparats herausfallen und der Katzengesundheit schaden.
Befall wirksam und für Katzen verträglich vorbeugen
Eine wirksame Methode gegen einen Schädlingsbefall im Katzenhaushalt ist gute Hygiene. Haushaltsschädlinge bevorzugen oft dunkle und feuchte Räume. Aussaugen, nass wischen und gründlich lüften sind Grundmaßnahmen, um beim Befall eine Vermehrung sofort zu stoppen.
Schränke und Räume mit Lebensmittelvorräten sollten nicht zu vollgepackt werden. Katzenfutter – nass oder trocken – wird am besten nur für bestimmte und feste Fütterungszeiten aufgestellt. Fliegengitter an der Terrassentür und Kreidestriche am Treppenabsatz oder Fensterbrett versperren Insekten und Ameisen von vornherein den Zutritt zu Innenräumen.
Weitere unterschätzte chemische Risiken im Haushalt mit Katzen
Lebt in einem Katzenhaushalt auch ein Hund, sollte bei ihm statt eines für Katzen gefährlichen Zecken-Halsbandes besser ein Träufelpräparat außerhalb der Katzenreichweite angewendet werden. Raumdüfte können bei Katzen ähnlich schwere Vergiftungserscheinungen wie Insektensprays auslösen. Eine aufgeschnittene Scheibe Ingwer auf dem Küchenschrank bindet üble Küchengerüche optimal. Kühlschrankluft wird besser, wenn eine leere Kaffeetüte einfach für ein paar Stunden mit der offenen Seite nach vorn im mittleren Kühlfach ausgelegt wird.
Beim Reinigen sind selbst gemachte Haushaltsreiniger aus Kernseife, Natron und mit wenig Zitronenschale so effektiv wie Fertigreiniger mit für Katzen riskanten Zusätzen. Vor allem am Boden und auf Liegemöbeln sollte das Putzverhalten der Katze berücksichtigt werden. Schon kleine Mengen solcher Mittel, von der Pfote oder dem Fell geleckt, können ihrer Gesundheit schaden.
Fazit
Katzenhalter ahnen oft nicht, mit welch giftigen Substanzen ihre Lieblinge beim Spielen, Schmusen und Fell putzen in Berührung kommen. Ihrer Gesundheit zuliebe sind natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung besser als chemische Schädlingsmittel oder vermeintliche Naturprodukte. Gänzlich unbedenklich sind alle mechanischen Maßnahmen, mit denen vorhandene Schädlinge in Innenräumen bekämpft und ihrem Eindringen vorgebeugt wird.
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